Giardien können auch mikroskopisch nachgewiesen werden (Leistung 149 Parasitologische Untersuchung / Endoparasiten).

Allgemeine Informationen

Giardien sind Flagellaten, die im Darm von Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien und Menschen zu finden sind. Es gibt einige gut differenzierte Spezies wie z.B. G. in­testinalis (lamblia, duodenalis). Giardien werden oral (Nahrung, Wasser) oder durch eine Schmierinfektion als Zysten aufgenommen, exzystieren im Darm und heften sich als Trophozoiten an die Darmwand an, wo sie sich vermehren. Schädigungen und Ablösung des Darmepithels führt zu chronisch intermittierenden katarrhalischen bis schleimig-blutigen Durchfällen. Die mit dem Kot ausgeschiedenen Zysten bleiben im kalten Wasser und feuchter Umgebung monatelang infektiös.

Mit Ausnahme der Giardien von Vögeln und Amphibien besitzen Giardien teilweise einen zoonotischen Charakter. Durch genetische Charakterisierung wurden 7 Varianten identifiziert, von denen die Varianten (Assemblages) A und B hauptsächlich beim Menschen vorkommen, die Varianten C und D hauptsächlich beim Hund nachgewiesen werden und die Variante F überwiegend bei der Katze vorliegt. Speziesübergreifend sind jedoch auch Isolate unterschiedlicher Subtypen von A sowie solcher von B bei verschiedenen Tierarten nachweisbar, so dass eine Übertragung von Mensch auf Tier und von Tier auf Mensch nicht ausgeschlossen werden kann. Bei Hunden und Katzen stellen die Giardien die prädominierenden Darmparasiten dar. In eigenen Untersuchungen wurden bei 15 % der Katzen Giardieninfektionen nachgewiesen; 3,5 % dieser Tiere beherbergten die humanpathogene Assemblage A.