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Paramyxoviren siehe auch 

 

Allgemeine Informationen

Paramyxoviren gehören zu den behüllten einsträngigen RNA-Viren. Sie verursachen beim Menschen und vielen Tierarten vorwiegend respiratorische Erkrankungen, sind aber auch Erreger schwerer systemischer Erkrankungen.

Vögel

Aviäres Paramyxovirus 1 (aPMV-1, Newcastle Disease Virus)

Das Newcastle Disease Virus ist ein aviäres Paramyxovirus, das sehr viele verschiedene Vogelspezies infizieren kann. Bei Geflügel wird die Newcastle Disease auch als atypische Geflügelpest bezeichnet. Es gibt unterschiedlich pathogene Stämme, die unterschiedlich starke klinische Symptome hervorrufen können, von subklinischen bis perakuten Erkrankungen. Betroffene Tiere können v.a. respiratorische und ZNS-Symptome entwickeln; Leistungsabfall, Durchfall und plötzliche Todesfälle sind ebenfalls möglich. Das Newcastle Disease Virus ist zoonotisch und kann eine Konjunktivitis, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bei Menschen verursachen.

aPMV-1 gelten als Verursacher der Newcastle-Krankheit, wenn sie einen definierten Pathogenitätsindex überschreiten. Die Newcastle-Krankheit ist anzeigepflichtig.
Bei Geflügel besteht in Deutschland Impfpflicht.

Reptilien

Paramyxovirus / Ferlavirus

Ferlavirusinfektionen treten insbesondere bei Schlangen auf. Bei Echsen und Schildkröten kommen diese Infektionen selten vor. Besonders betroffen sind Vipern, Giftnattern, Nattern, Boas und Pythons. Symptome der Erkrankung umfassen Nasenausfluss, Atmen mit geöffnetem Maul und Atemgeräusche. Neben respiratorischen Veränderungen werden oftmals ZNS-Symptome gefunden. Diese beinhalten einen reduzierten Muskeltonus, Zwangsbewegungen, Tremor des Kopfes und Opisthotonus. Die Übertragung kann horizontal von Tier zu Tier, über Aerosole oder über den Kot erfolgen.

Am lebenden Tier wird das Virus am besten mittels einer Trachealspülprobe oder über einen kombinierten Rachen- und Kloakentupfer nachgewiesen. Als Organprobe eignet sich am besten Lunge, gefolgt von Gehirn, Pankreas sowie Leber, Darm und Niere.