Weitere Nachweismöglichkeit: Histologie

Allgemeine Informationen

Avipoxviren sind normalerweise nur beim Vogel als Erreger der Vogelpocken bekannt. Sie kommen bei sehr vielen Vogelspezies vor. Die Empfänglichkeit von Haus- und Wildvögeln für Avipoxinfektionen ist nur teilweise geklärt. Avipoxviren werden v.a. über Insekten und Aerosole übertragen. Zuchtvögel infizieren sich auch über kontaminierte Tiere oder Futter und möglicherweise auch durch blutsaugende Parasiten. Eine Einschleppung in den Bestand erfolgt v.a. durch Zukäufe und nach Ausstellungen. Bei Wildvögeln erfolgt die Infektion zudem direkt durch gegenseitiges Schnabelhacken.

Es gibt unterschiedliche Ausprägungsformen. Die Hautform kommt am häufigsten vor und ist gekennzeichnet durch papulöse Effloreszenzen an unbefiederten Hautstellen (Augen, Schnabel, Kamm, untere Beine). Bei milden Formen entstehen oft gutartige Hauttumore (Kopf, Ständer) als Folge der langen Rekonvaleszenzzeit (Wochen/Monate).
Die Schleimhautform zeichnet sich durch ähnliche Läsionen an den Schleimhäuten der Schnabelhöhle, Zunge, Pharynx, Larynx aus (Geflügelpocken/-diphtherie). Bei der septikämischen Form stehen Allgemeinsymptome wie gesträubtes Gefieder, Somnolenz, Zyanose und Appetitlosigkeit ohne äußere Pockenläsionen im Vordergrund. Avipox­infektionen sind meist nicht letal (Ausnahme Kanarienpocken => meist tödlich). Beim Nachweis von Avipoxviren besteht in Deutschland Meldepflicht.