Ein alleiniger kultureller Nachweis von P. multocida ist ebenfalls möglich (Leistung 150 Bakteriologie). Pasteurellen-Verdacht dann bitte auf dem Auftrag vermerken. Eine mögliche Toxinbildung kann kulturell nicht nachgewiesen werden.

Allgemeine Informationen

Pasteurella multocida ist ein gramnegatives Stäbchenbakterium. Pasteurellen sind Kommensalen der Schleimhaut des oberen Respirationstrakts. Prädisponierend für eine Infektion mit toxinbildenden Stämmen sind resistenzmindernde Faktoren wie Überbelegung oder schlechtes Stallklima. Häufig liegen Co-Infektionen mit Bordetella bronchiseptica vor, dann treten besonders schwerwiegende Krankheitserscheinungen auf.

Beim Kaninchen führt Pasteurella multocida als Monoinfektion oder zusammen mit Bordetella bronchiseptica zum sog. “Kaninchenschnupfen”. Diese Erkrankung tritt in der Regel als Bestandsproblem und häufig rezidivierend auf.

Beim Schwein ist das Pasteurella-multocida-Toxin ursächlicher Faktor bei der Entstehung der progressiven atrophischen Rhinitis, bei der v.a. toxinbildende Pasteurellen von Typ A und D beteiligt sind. Das zytotoxische Toxin (PMT) hemmt die Osteoblasten. Bei erhaltener Aktivität der Osteoklasten führt dies zur Atrophie der Nasenmuscheln und Deformation der Nasenscheidewand. Die Bedeutung des Toxins bei der Pneumonie von Rind und Schwein ist nicht geklärt.