Urate: Ammonium- und amorphe Urat-Kristallurie
Ammoniumurat- (auch Ammoniumbiurat genannt) Kristalle werden häufig in leicht saurem, neutralem und alkalischem Urin beobachtet. Sie sind gewöhnlich braun oder gelbbraun und können Kügelchen oder kugelartige Körper bilden mit langen unregelmäßigen Vorsprüngen (sogenannte Stechapfelform) (Abb.43-51).
Natrium-, Kalium-, Magnesium- und Kalziumuratsalze können in amorpher Form in saurem Urin aus fallen (sogenannte amorphe Urate). Sie können amorphen Phosphaten ähneln (Abb. 49), lösen sich aber in alkalischer Umgebung auf. Wenn die amorphen Kristalle wachsen (Abb. 47-51) entwickeln sie eine charakteristische gelbe oder gelbbraune Farbe. Natriumurat kann auch als farblose oder gelbliche Nadeln ausfallen oder als schlanke Prismen, die in Bündeln oder Haufen auftreten
(Abb. 52-56).
Ammoniumurat- und amorphe Uratkristalle sind in Essigsäure nicht löslich. jedoch führt der Zusatz von 10 %-iger Essigsäure zu Harnsediment, das diese Kristalle enthält, oft zum Auftreten von Harnsäure- und manchmal Natriumurat-Kristallen. (Einzelheiten siehe Diskussion von Harnsäure-Kristallurie.) Der Zusatz von Essigsäure zu amorphen Phosphat-Kristallen führt zu ihrer schnellen Auflösung, wohingegen sie in alkalischem Harnsediment bestehen bleiben.
InterpretationAmmoniumurat und amorphe Urate können bei klinisch unauffälligen Hunden und Katzen vorkommen, aber sie sind nicht häufig. Sie werden oft beobachtet bei Hunden mit Pfortaderanoinalien mit oder ohne gleichzeitigen Aminoniumuratsteinen. Sie werden auch häufig gefunden bei Dalmatimern, Englischen Bulldoggen und anderen Hunden und Katzen mit Ammoniumurat-Harnsteinen, die durch andere Erkrankungen als Pfortaderanomalien hervorgerufen werden.